Private oder gesetzliche Krankenversicherung?
Profisportler stehen vor der wichtigen Entscheidung, ob sie sich gesetzlich oder privat krankenversichern lassen. Da sie meist nicht sozialversicherungspflichtig angestellt sind, haben sie oft keine Wahl und müssen sich privat versichern. Diese Entscheidung hat langfristige Auswirkungen auf die medizinische Versorgung und die finanzielle Planung.
Die PKV bietet zahlreiche Vorteile, darunter eine bessere medizinische Versorgung, kürzere Wartezeiten auf Facharzttermine und Zugang zu Spezialisten. Ein entscheidender Unterschied zur gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist das Beitragsmodell: In der GKV werden die Beiträge prozentual vom Einkommen berechnet, während in der PKV Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und gewählter Tarif entscheidend sind. Laut dem Verband der Privaten Krankenversicherung e.V. waren im Jahr 2023 rund 8,7 Millionen Menschen in Deutschland privat versichert.
Barmenia Expert1+ T42+ Tarife (Krankenversicherungstarife)
Ein Beispiel für einen auf Profisportler zugeschnittenen PKV-Tarif ist der Barmenia Expert1+ T42+. Diese Tarife bieten umfangreiche Leistungen, darunter eine erstklassige Versorgung in Privatkliniken, eine schnelle Terminvergabe bei Spezialisten und spezifische Angebote für Sportverletzungen.
Besonders wichtig für Profisportler ist die Absicherung von Behandlungen, die in der gesetzlichen Krankenversicherung oft nur eingeschränkt oder gar nicht übernommen werden, wie spezielle physiotherapeutische Maßnahmen, erweiterte Rehabilitationsprogramme oder alternative Heilmethoden. Laut einer Erhebung des PKV-Verbands kostet ein hochwertiger Tarif für Profisportler je nach Alter und Gesundheitszustand durchschnittlich zwischen 300 und 800 Euro monatlich.
Krankentagegeldversicherung für Sportler
Eine Krankentagegeldversicherung spielt eine essenzielle Rolle in der finanziellen Absicherung von Profisportlern. Da die meisten Sportler kein festes Angestelltenverhältnis haben, sind sie bei Verletzungen oft auf eigene Ersparnisse angewiesen.
Die Höhe des Krankentagegelds kann individuell festgelegt werden, üblicherweise liegt sie zwischen 50 und 300 Euro pro Tag. Viele Versicherer bieten spezielle Tarife an, die eine zügige Auszahlung und umfangreiche Absicherung garantieren. Studien zeigen, dass rund 40% der Profisportler mindestens einmal in ihrer Karriere eine langwierige Verletzung erleiden. Ohne entsprechende Absicherung kann dies zu erheblichen finanziellen Engpässen führen.
Einkommensabsicherung
Neben der Krankentagegeldversicherung gibt es weitere Wege zur finanziellen Absicherung. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ist besonders wichtig, da das Einkommen eines Profisportlers direkt von seiner körperlichen Leistungsfähigkeit abhängt. Alternativ gibt es die Dread-Disease-Versicherung, die bei schweren Erkrankungen eine einmalige Summe auszahlt.
Eine BU-Versicherung für Profisportler kann bereits ab 150 Euro monatlich abgeschlossen werden, wobei die genaue Beitragshöhe von der Sportart und dem Gesundheitszustand abhängt. Gerade in Sportarten mit hoher Verletzungsgefahr, wie Boxen oder Skispringen, kann es schwierig sein, eine bezahlbare BU-Versicherung zu erhalten. Experten raten daher dazu, eine solche Versicherung so früh wie möglich in der Karriere abzuschließen.
Verletzungsabsicherung
Eine gezielte Unfallversicherung hilft, die finanziellen Folgen einer schweren Verletzung abzufedern. Manche Versicherer bieten spezielle Tarife an, die auf die Risiken bestimmter Sportarten abgestimmt sind.
Laut Statistiken des Bundesinstituts für Sportwissenschaften ereignen sich jährlich rund 1,5 Millionen Sportverletzungen in Deutschland. Besonders riskante Sportarten wie Fußball, Eishockey oder Kampfsportarten erfordern eine umfassende Verletzungsabsicherung, die auch dauerhafte gesundheitliche Einschränkungen berücksichtigt. Ein entscheidender Vorteil einer Unfallversicherung ist die mögliche Auszahlung einer hohen Einmalsumme zur Deckung von Kosten für notwendige Anpassungen des Lebensumfelds oder eine langfristige medizinische Betreuung.
Rentenversicherung
Da die Karriere von Profisportlern oft früher endet als die reguläre Berufslaufbahn, sollte frühzeitig über eine private Rentenversicherung oder andere Vorsorgemaßnahmen nachgedacht werden. Besonders flexible Rentenmodelle helfen, den Lebensstandard nach der Karriere zu sichern.
Viele ehemalige Profisportler haben nach ihrer Karriere finanzielle Schwierigkeiten, wenn keine frühzeitige Vorsorge getroffen wurde. Die Deutsche Rentenversicherung bietet in vielen Fällen keine ausreichende Absicherung, weshalb eine private Rentenversicherung mit individuell anpassbaren Beiträgen und Auszahlungsmöglichkeiten eine sinnvolle Ergänzung darstellt. Besonders empfehlenswert sind fondsgebundene Rentenversicherungen oder staatlich geförderte Modelle wie die Rürup-Rente.
FAQs
Wer zahlt eine ärztliche Untersuchung?
Je nach Versicherungsvertrag übernimmt entweder die Krankenkasse oder der Sportverein die Kosten für medizinische Untersuchungen. Bei der PKV sind in der Regel umfangreichere Leistungen inkludiert.
Kann sich ein Profisportler privat versichern?
Ja, Profisportler können sich privat versichern. Da sie meist nicht sozialversicherungspflichtig angestellt sind, ist die private Krankenversicherung oft die einzige oder bessere Option.
Wie viel kostet eine PKV für Profisportler?
Die Kosten hängen von Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand, gewählten Leistungen und individuellen Risiken ab. Beiträge beginnen oft bei mehreren hundert Euro monatlich und können je nach Tarif steigen.
Wie werden meine Kinder und meine Frau versichert, wenn ich in die private Krankenversicherung gewechselt bin?
Kinder und Ehepartner können entweder in der gesetzlichen Krankenkasse bleiben oder in die private Krankenversicherung wechseln. Eine beitragsfreie Familienversicherung gibt es in der PKV nicht.
Wann lohnt sich ein Krankenversicherungswechsel?
Ein Wechsel kann sinnvoll sein, wenn bessere Leistungen gewünscht werden oder wenn sich die berufliche Situation ändert. Vor allem, wenn ein langfristig stabiler Beitrag gewährleistet werden kann, lohnt sich die Umstellung.
Was muss ich vor dem Wechsel berücksichtigen?
Es sollten alle Leistungen, Beiträge und mögliche Risikozuschläge verglichen werden. Zudem ist zu prüfen, ob bestehende Vorerkrankungen zu höheren Beiträgen führen oder der Abschluss einer PKV erschwert wird.
Quellen:
- Verband der Privaten Krankenversicherung e.V. (www.pkv.de)
- Bundesinstitut für Sportwissenschaften (www.bisp.de)
- Deutsche Rentenversicherung (www.deutsche-rentenversicherung.de)
- Barmenia Krankenversicherung (www.barmenia.de)
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