Heute nehmen wir die Abschlusskosten der privaten Krankenversicherer unter die Lupe. Wie die Zeitschrift Versicherungswesen feststellte, gibt es in diesem Bereich horrende Unterschiede. Die privaten Krankenversicherungen verzeichneten im Jahr 2014 Abschlusskosten in Höhe von 6,4 Prozent, wobei die Ergo Direkt die höchsten Kosten mit 18,2 Prozent hatte. Die niedrigsten Abschlusskosten hatte die LKH mit 1,4 Prozent.
PKV erreichte den niedrigsten Wert der Abschlusskosten
Lange Zeit waren es die Abschlusskosten der privaten Krankenversicherer, die für Diskussionen sorgten. Die Branche bat den Gesetzgeber, bei den Abschlusskosten und deren Höhe einzugreifen. Dieser deckelte im Jahr 2012 die Abschlusskosten. Wie der Verband der Privaten Krankenversicherung. e. V. mitteilte, sanken 2014 die Abschlusskosten zwischen fünf und sechs Prozent. Während im Jahr 2011 der Wert bei 2,8 Milliarden Euro lag, sank er 2014 auf 2,3 Milliarden Euro. Damit erreichte die PKV im letzten Jahr den niedrigsten Wert seit zehn Jahren (2005 waren es noch 2,361 Milliarden Euro).
Beitragseinnahmen der privaten Krankenversicherung
In den vergangenen Jahren stiegen die Beitragseinnahmen bei den privaten Krankenversicherern, während die Abschlusskostenquote sank. In den Jahren zwischen 2005 und 2011 erreichte die Quote durchschnittlich acht Prozent, im letzten Jahr sank diese auf 6,4 Prozent. Die Ursache für den Rückgang der Aufwendungen für Neuabschlüsse ist auch im Rückgang von neuen Anträgen zu suchen. Das Neugeschäft fiel im Jahr 2014 deutlich schwächer aus als in den vergangenen Jahren. Das machte sich bei den Neuzugängen in der Krankenvollversicherung bemerkbar; hier sanken die Neuzugänge um rund 15 Prozent.
Diese Tatsache beschert den privaten Krankenversicherern ein Kostenproblem. Die Abschlusskosten und der Bruttoneuzugang steht einem Verhältnis, das keine Kostendeckung verspricht. Das liegt daran, dass der Bruttoneuzugang um das zwei- bis dreifache niedriger lag als die Abschlusskosten.
Zusatzversicherungen
Ein erschreckendes Ergebnis erreicht man, wenn man die die Provisionen der Zusatzversicherungen von den 2,3 Milliarden abzieht. Die Höhe dieser Provisionen ist deutlich niedriger als die für Vollversicherungen. Allerdings weist die PKV diese Provisionen nicht separat aus. Allerdings kommt dabei ein Ergebnis zustande, das, egal mit welchen Zahlen man rechnet, eine hohe Summe ausweist, welche die tatsächlichen Kosten für eine Vollversicherung darstellt.
Die Landeskrankenhilfe (LKH)
Die Landeskrankenhilfe (LKH) kommt mit 1,4 Prozent auf den niedrigsten Wert, gefolgt von der HUK-Coburg Krankenversicherungs-AG, die eine Quote von drei Prozent ausweist. Auch die Debeka und Alte Oldenburger Krankenversicherung sowie die Gothaer Krankenversicherung AG und die Central Krankenversicherung AG erreichten Quoten zwischen 4,2 und 5,4 Prozent. Diese Quoten liegen unter dem Durchschnitt der Branche. Quoten im zweistelligen Bereich verzeichneten die Ergo Direkt, die Württembergische Krankenversicherung, HanseMerkur und Concordia sowie die Mecklenburgische Krankenversicherung.
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